Oktober - Telegramm vom DSG Vorstand

Ein begeisterter Bergsteiger war der Italiener Pier Giorgio Frassati, der 1901 geboren wurde und im Alter von nur 24 Jahren an Kinderlähmung gestorben ist. Am 7. September wurde er nun von Papst Leo XIV. heiliggesprochen. Vor etlichen Jahren bin ich bei einer Urlaubsreise in Turin auf den jungen Mann aufmerksam geworden, der dort bereits damals sehr verehrt wurde. Spontan habe ich beim Studieren seiner Lebensgeschichte gedacht: Das wäre doch der ideale Patron für die DSG.
Das Lebensmotto von Frassati war: "Verso l'alto" - "hinauf in die Höhe". Und diesen Leitsatz bezog er nicht nur auf das Bergsteigen, sondern auf alle Bereiche seines Lebens, vor allem auf den Glauben. Das Bergsteigen war für ihn ein Bild für den spirituellen Weg des Menschen: Emporstreben zu Gott und dabei gleichzeitig das Menschsein in lichte Höhen zu heben und in seiner ganzen Größe zu entfalten. "Lernt, in eurer Seele stärker zu sein als mit euren Muskeln", forderte er seine Freunde auf, die er nicht nur in die Berge, sondern auch in die Kirche mitnahm und zum Gebet anregte. Ihm war es wichtig, nicht einfach so dahinzuvegetieren, sondern wirklich zu leben. Das bedeutete für Frassati zum einen ein tiefes Glaubensleben, zum anderen ein starkes karitatives Engagement in Verbundenheit mit den Menschen. Und es erfüllte ihn mit einer ansteckenden Fröhlichkeit. (Siehe auch meinen Blog SPORTSGEIST: https://www.dsg.at/einrichtung/205/sportsgeist/sportsgeistblog/article/63360.html)
Ich denke, dieser junge Heilige kann für uns als christlicher Sportverein eine großartige Inspiration sein. Er hat eindrucksvoll aufgezeigt, wie sich Sport und Spiritualität, Glaube und Lebensfreude, Frömmigkeit und engagiertes Handeln ganz natürlich und selbstverständlich verbinden lassen und gemeinsam eine große Kraft entwickeln. So wie damals, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, inmitten der sozialen Herausforderungen der industriellen Revolution, sind wir auch heute mit epochalen Umbrüchen konfrontiert. Lassen wir uns in unserem Tun als DSG von seinem wachen Blick auf die Welt sowie von seinem frohen, mutigen und kraftvollen Wesen leiten und - wie er es getan hat - hoch hinaus streben.
Alfred Jokesch, DSG Sportseelsorger