Wohin geht der Schisport?
... Auch in dieser unberührten Bergwelt, die so mächtig und zeitlos wirkt, sind also die Spuren des Klimawandels unübersehbar. Inzwischen nehmen schon viele die bevorstehende Wintersaison in den Blick. Der Schi-Weltcup steht bereits in den Startlöchern. Auch hier sind der Klimawandel und die aktuelle Energiekrise bestimmende Themen. Das Abschmelzen der Gletscher beeinträchtigt die Trainingsbedingungen im Sommer, der Energieaufwand für Beschneiungsanlagen oder bei Flutlicht-Rennen wird zunehmend kritisch betrachtet und der Weltcup-Tross muss vermehrt auf seinen ökologischen Fußabdruck achten. Die Austragungsorte der Rennen werden wohl immer mehr in höhere Regionen klettern. Jüngstes Beispiel dafür sind die für heuer geplanten Bewerbe am Fuße des Matterhorns. Der Schisport, der in besonderer Weise von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, steht dem entsprechend auch in der Pflicht, im nachhaltigen Umgang mit der Natur und den sensiblen Ökosystemen der Bergwelt beispielgebend voranzugehen.
Schifahren ist immer auch verbunden mit der Freude an der Bewegung in der freien Natur, am Erleben beeindruckender Landschaften und am Staunen über die Schöpfung. Es soll deshalb auch besonders dafür sensibilisieren, diese kostbaren Schätze – nicht nur die Berge, sondern die gesamte uns anvertraute Welt – zu bewahren, statt diese auszubeuten und als reinen Konsumgegenstand zu betrachten. Papst Franziskus hat etwa in seiner viel beachteten Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ (Kapitel 11) geschrieben: „Wenn wir uns der Natur und der Umwelt ohne diese Offenheit für das Staunen und das Wunder nähern, wenn wir in unserer Beziehung zur Welt nicht mehr die Sprache der Brüderlichkeit und der Schönheit sprechen, wird unser Verhalten das des Herrschers, des Konsumenten oder des bloßen Ausbeuters der Ressourcen sein, der unfähig ist, seinen unmittelbaren Interessen eine Grenze zu setzen. Wenn wir uns hingegen allem, was existiert, innerlich verbunden fühlen, werden Genügsamkeit und Fürsorge von selbst aufkommen.“
Alfred Jokesch, Sportseelsorger DSG Steiermark
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