Lass dich überraschen!
Die ganz große Sensation ist allerdings ausgeblieben, einen neuen Weltmeister wird es nicht geben. Im Semifinale haben sich doch die erfahrenen Teams durchgesetzt und so treffen nun am Sonntag zwei „alte Bekannte“ aufeinander, die beide schon zweifache Weltmeister sind. Dafür werden wir mit einem spannenden Duell der Superstars dieser WM belohnt – Lionel Messi und Kylian Mbappé, die mit je fünf Treffern die Torschützenliste anführen.
Die Fähigkeit und Bereitschaft, sich überraschen zu lassen, ist eine Haltung, die auch in spiritueller Hinsicht einen adventlichen Menschen auszeichnet und die wir in der Zeit des Advents einüben können. Wir gehen ja in diesen Tagen auf ein Ereignis zu, bei dem Gott uns überraschen will und uns ein Geschenk macht, mit dem ganz und gar nicht zu rechnen war. Wir erinnern uns zu Weihnachten daran, dass Gott selbst Mensch wird, dass er uns entgegenkommt und als kleines Kind unsere Welt betritt.
Etwas Überraschenderes ist kaum vorstellbar. Dieser Mensch gewordene Gott ist außerdem kein Superstar und Topscorer, sondern ein Mensch wie wir alle. Das einzige, was ihn besonders auszeichnet, ist eine ganz innige Verbindung mit Gott, ein ungebrochenes Vertrauen, die Offenheit, alles von Gott zu erwarten, sich ganz von seiner Liebe erfüllen und von seinem Geist führen zu lassen. In ihm stellt Gott uns vor Augen, wie wahres Menschsein aussehen könnte. Die Fähigkeit dazu tragen wir alle in uns.
Adventlich zu leben, bedeutet demnach, ein offenes, hörendes Herz und einen wachen Geist zu haben, mit großer Aufmerksamkeit und scharfen Sinnen durch die Welt zu gehen. Wer sich offen hält für Neues, selbst wenn dies sein Leben in völlig neue Bahnen lenkt, wer fähig ist, sich auch auf das einzulassen, was ganz unerwartet daherkommt oder das eigene Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigt, hat gute Voraussetzungen dafür, dass Gott auch in ihm oder ihr geboren wird und durch ihn oder sie in die Welt kommt. Dann können Wunder wahr werden.
Alfred Jokesch, Sportseelsorger DSG Steiermark
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